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Die PR-Tante will mich doch nur einlullen – Oder: Wir räumen mit Vorurteilen auf

 

Mit der Bezeichnung PR-Tante geht es ja eigentlich schon los. Kaum war ich von der journalistischen Schreibtischseite auf die der PR gerutscht, war ich plötzlich die PR-Tante. Und für alle, denen korrektes Gendern wichtig ist: das männliche Pendant dazu wäre dann wohl der PR-Futzi. Das klingt erst mal ganz witzig, kann aber auf Dauer echt nerven. Romy geht es beim Marketing nicht anders und deshalb wollen wir mal mit drei üblichen Klischees unserer Branche aufräumen.

 

Mythen und Märchen über Public Relations
 

Es halten sich ja wirklich beharrlich viele Gerüchte und Meinungen über die PR beziehungsweise die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Da fragen wir uns: warum eigentlich? Sprechen die Leute da wirklich aus Erfahrung oder wird das – oft recht negative Bild – ganz bequem weiter vererbt? Wahrscheinlich beides, aber meiner Erfahrung nach ist es oft eher die standardmäßige Weitergabe von Klischees. Und das nervt. Deshalb steuern wir jetzt mal kräftig dagegen!

 

 

 

     1) PR und Journalismus – Da knallt’s

Kann ich so ernsthaft nicht unterschreiben. Der PR wird nachgesagt, dass sie manipulativ ist und PR-Fachleute eh nie die Wahrheit sagen. Ok, es gibt schwarze Schafe, gar keine Frage. Aber die gibt es genauso auch unter Journalisten, BWLern oder Kioskbesitzern. Ich gebe zu: wir sagen vielleicht nicht immer alles sofort, aber das tun Journalisten auch nicht. Ab und an muss es eben doch mal die Salamitaktik sein, aber das Spiel können beide Seiten spielen. Ansonsten lege ich persönlich in meiner Funktion als Pressesprecherin und auch bei Grammar&Typo höchsten Wert auf Ehrlichkeit und ein gemeinsames Miteinander. Und siehe da, es funktioniert. Ich kann behaupten, ein durchaus vertrauensvolles Verhältnis zur lokalen Medienlandschaft aufgebaut zu haben. Das liegt vielleicht daran, dass ich selbst jahrelang als Journalistin tätig war und weiß, wie ich mir damals den Umgang mit meinem Gegenüber gewünscht hätte. Aber auch mit Empathie ist eine gute Zusammenarbeit möglich und ganz ehrlich? Wer das nicht als Kernkompetenz mitbringt, ist in dem Job eh falsch. Punkt.

 

2) High Heels und Kostümchen – PR frisch vom Catwalk

 

Ja, es gibt sie. Die Damen in Stilettos und Kostümchen, die neueste Gucci-Handtasche lässig um den athletischen Arm geschwungen und mit Prada-Sonnenbrille auch bei -10 Grad im Winter. Oder die Herren im maßgeschneiderten Anzug, Echtlederschuhen und Porsche. Die sind aber eher selten und ich persönlich bin ganz anders. Kunden- oder Pressetermine kann ich auch im Kostüm wuppen, gar keine Frage. Alle die mich kennen, fallen jetzt wahrscheinlich rückwärts vom Stuhl, aber ich besitze diese Klamotte sogar wirklich. Gucci und Prada sind nicht so mein Ding, aber ich könnte rein optisch in dieser Klischee-Masse mitschwimmen. Will ich aber nicht. Bin ich nämlich nicht. Ich bin bekennender Sneaker-Addict, liebe Jeans und trage – zumindest privat – am liebsten ein Beanie auf dem Kopf. Damit passe ich überhaupt nicht ins Bild der klassischen PR-Tante und ich finde das genau richtig so. Ich kann mich einfach nicht damit identifizieren. Ich muss nicht aufgesetzt und überkandidelt rüberkommen, um erfolgreich zu sein. Und schon gar nicht unauthentisch. Das kann ich grundsätzlich überhaupt nicht leiden. Ich bin wie ich bin und die Erfahrung lehrt mich, dass es so absolut reicht, um erfolgreich zu sein.

 

3) Blend, Bullet, Flavoured – Immer die hipste Kaffeespezialität am Start

Wir geben zu: ohne Kaffee geht auch bei uns nichts. Das habt ihr ja schon in unserem Beitrag zur Geburtsstunde von Grammar&Typo gelesen. Romy und ich haben mal zum Spaß ne Saftkur gemacht, die drei Tage gehen sollte. Verboten war auch Kaffee. Unsere Kollegen haben uns schon am ersten Tag so gegen Mittag wirklich angefleht, wenigstens eine Tasse Kaffee zu trinken, weil wir mit unserer Laune und dem Kaffee-Entzug das ganze Büro aufgemischt haben. Wir haben das Experiment noch vor Ablauf der drei Tage abgebrochen, sicher ist sicher. Es darf auch gerne mal eine köstliche Latte Macchiato (und wehe, die kommt ohne Karamellkeks!) oder so sein, aber wir mögen es auch hier ehrlich – uns reicht auch ein ganz normaler Kaffee mit nem Schuss Milch. Dann sind wir schon überaus glücklich und handzahm wie die Lämmchen.

 

Das waren unsere Top 3 der nervigsten Vorurteile über PR. Die Liste ließe sich noch um einige Punkte ergänzen, aber dann könnten wir uns einen Verlag suchen, der den Roman veröffentlicht. Demnächst erfahrt ihr dann hier, mit welchen Klischees sich Romy so rumplagen muss.

 

Zum Schluss noch eine Frage von uns an euch: kennt ihr auch noch ein paar Klischees? Welche Vorstellungen habt ihr von PR? Kommentiert gerne unter diesem Beitrag, wir sind gespannt, was dabei raus kommt.

 

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