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„Boah, typisch Marketing!“ – Mein Leben als Werbefuzzi

 

 

 

Und das ist noch eine, wie ich finde, ziemlich niedliche Bezeichnung für unsere Berufsgruppe. Menschen, die in der Werbebranche arbeiten, sind besonders unbeliebt – so eine Studie*. Den heutigen Blogbeitrag möchte ich deshalb nutzen, um den typischen Vorurteilen gegenüber der Werbercommunity mal auf den Grund zu gehen. Ist an dem einen oder anderen Klischee vielleicht wirklich was dran? 

 

 

 

 

 

1) Frauen im Marketing sind immer durchgestylt und vom Schlag „Püppchen“

 

Meine langjährige Erfahrung zeigt: Dieses Vorurteil kommt nicht von ungefähr. Auch ich habe bei Seminaren oder Messen festgestellt, dass ich nicht nur mit meiner Körpergröße von 1,85 Metern, sondern auch mit meinem eher „legeren“ Auftreten ziemlich heraussteche. High Heels sind überhaupt nicht mein Ding (siehe Körpergröße) und auch so gehöre ich charakterlich eher zu „den Holzfällern unter den Frauen“, um mal einen Kollegen zu zitieren. 😉 Ja, ich bin manchmal sehr direkt und nicht unbedingt „ladylike“, aber dafür auch humorvoll, kann wunderbar über mich selbst und damit auch über dieses Vorurteil lachen. Aber mir ist auch bewusst, dass in manchen Branchen – speziell in der Kosumgüterindustrie eben genau dieses typische Auftreten gefragt ist. Ich persönlich denke: Auch wenn es im Marketing vermeintlich um den äußeren Schein eines Produktes oder einer Marke geht, sollte man dies nicht auf die Menschen, die dahinterstecken, projizieren. Im Marketing geht es nicht nur um bunte Bildchen und die äußere Fassade! Es ist auch nicht alles so easy, wie es nachher im TV-Spot aussieht. Ein guter Marketer definiert sich über sein Können und seine Stärken und nicht über sein Aussehen. Und das ist mehr wert als den passenden Lippenstift zum Nagellack zu tragen!

 

2) Werber sind Starbucks & Co-Addicts


Ganz ehrlich: Ich bin selbst Fangirl diverser Lifestylemarken. Sei es bei der Wahl des Smartphones oder des fahrbaren Untersatzes – ich lasse mich (bewusst und unbewusst) von Marken beeinflussen. Nicht zuletzt, weil die Agenturen und Marketingabteilungen dahinter einfach einen unfassbar guten Job machen. So könnte man auch meinen, dass ich unheimlich gerne einen Double Whip Cream Chai Latte Moccacino (oder wie auch immer das heißen mag) bei Starbucks trinke. Weit gefehlt! Beim Kaffee mache ich – genauso wenig wie Lisa – keine Kompromisse. Ich trinke ihn, ganz bodenständig, mit einem kleinen Schuss stinknormaler Milch. That’s it! Zudem würde man es bei Starbucks sowieso nicht hinbekommen, meinen Namen fehlerfrei auf den Becher zu schreiben. Und dabei sind es nur vier Buchstaben. So KANN ich mich ja gar nicht mit dem Produkt identifizieren. 😉

 

3) Werber nehmen Drogen und feiern permanent rauschende Parties.

Hm, durchaus ein ernstes Thema. Ich kann von mir behaupten, dass ich definitiv nicht dazu gehöre. Zum einen habe ich keine Lust darauf, zum anderen passt es nicht zu meinem Lebensstil. Mit meinem Fulltime-Job muss ich schon recht früh fit im Büro sein und meine Leistung bringen. Wenn man aber in einer Agentur arbeitet, könnte das anders aussehen. Die Arbeitszeiten dort sind andere. Der Druck ist höher. Ich kann mir schon vorstellen, dass man dann oft keinen anderen Ausweg sieht, als aufputschende Mittelchen zu nehmen, um die Deadlines einzuhalten und die Konzepte just in time – in Nachtarbeit – fertigzustellen. Traurig, aber wahr. Ich meine aber eine neue Tendenz zu erkennen. Viele Agenturen scheinen „menschlicher“ zu werden und wandeln sich vom Ausbeuter hin zu Unternehmen, die auf ihre Mitarbeiter achten. Eine wichtige Entwicklung, wie ich finde. Denn auf Dauer können die Designer, Texter, Webentwickler usw. diesem Druck nicht standhalten. Und erst recht keine guten Ergebnisse liefern. 

 

Das waren meine Top 3 der Marketing-Vorurteile und wir halten fest: Vorurteile entstehen nicht aus dem Nichts. An jedem ist irgendwie was Wahres dran und für jedes Klischee gibt es Menschen, die es bestätigen. Das ist ja immer so. Trotzdem darf man nicht alle „Werber“ über einen Kamm scheren. Marketing an sich ist sehr facettenreich – die meisten Menschen sehen aber nur den oberflächlichen Teil davon. Sprich den fertigen Werbespot, den schlechten Werbeslogan oder die miserable Zeitungsanzeige. Marketing ist aber so viel differenzierter. Genau wie die Berufe, die dahinterstecken.  

Schaut euch gerne mal auf unserer Website um – insbesondere im „Portfolio“. Dort bekommt ihr einen Eindruck von unserer Vielseitigkeit! 😉

 

* http://www.horizont.net/agenturen/nachrichten/-Alles-nur-Hallodris-Warum-Werber-so-einen-schlechten-Ruf-haben-96187

 

 

 

 

 

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