
Der Spruch klingt so abgedroschen, aber es stimmt: Die Zeit
rennt und wir fragen uns, wo sie schon wieder geblieben ist. Am kommenden Dienstag gibt es unsere Agentur schon ein halbes Jahr. Sechs Monate voller neuer Erfahrungen, Spaß und auch Lernprozessen. Es ist einfach unfassbar, wie schnell das alles ging und es kommt und noch immer so vor, als hätten wir gerade gestern das erste Mal bei einem unserer geliebten "Coppees“ über eine eigene Agentur sinniert. Unser erstes Fazit nach diesen Monaten: Es war die richtige Entscheidung, wir lieben es und wir haben es noch keine Sekunde bereut!
Die Learnings
Bei all der Euphorie haben wir natürlich nicht nur Grammar&Typo, sondern auch uns selbst weiterentwickelt. Die größte „Hürde“, wenn man das denn so sagen kann, war (und ist teilweise immer noch) das Zeitmanagement. Dazu werden wir demnächst noch einen eigenen Beitrag veröffentlichen. Immerhin haben wir immer noch unseren Vollzeitjob, den wir mit genau so viel Herzblut angehen und wo wir jeden Tag zu 100% on point sein müssen. Wir mussten also schnell lernen, wie wir Hauptjob und Agenturleben unter einen Hut bekommen und auch das soziale Umfeld nicht leidet. Das klappt im Team natürlich besser und wir haben uns schnell angewöhnt, immer alles zusammen zu koordinieren und uns abzustimmen. Wenn die eine mal nicht kann, übernimmt die andere. Trotzdem hat jede auch ihre eigenen festen Aufgaben und das funktioniert mit Deadlines alles ganz prima. So chaotisch und verrückt wir zwei vielleicht privat manchmal sind: Beruflich sind wir total gut strukturiert und organisiert. Und das muss bei diesem Spagat zwischen Beruf und Agentur auch sein, sonst würden wir nur noch schwimmen.
Keine gute Qualität ohne ordentliches Briefing
Als die ersten Aufträge reinkamen, war die Aufregung natürlich auch erst mal groß. Auf einmal ist da kein Chef mehr, der koordiniert
und kein Unternehmen, hinter dem man sich vielleicht auch mal „verstecken“ kann, wenn was nicht optimal läuft. Nein, bei Grammar&Typo sind wir ganz allein dafür verantwortlich. Das war, was wir wollten und das ist, was wir echt gerne machen und was die Selbstständigkeit auszeichnet. Schnell haben wir auch gelernt, wie wir selbst Dienstleister briefen müssen und was wir selbst bei einem guten Briefing benötigen. Denn nur, wenn alle relevanten Fragen geklärt sind, lassen sich Aufträge auch zur Zufriedenheit aller abschließen. Da hatten wir anfangs doch mal die ein oder andere Nachfrage, weil wir im Nachgang feststellen mussten, dass doch noch nicht alle Fragen geklärt waren. Jetzt geht das gleich beim ersten Versuch – Was natürlich wesentlich entspannter ist und
Zeit spart, von der wir ja eh nicht so viel haben.
Die Sache mit dem Wort „nein“
Weil das so ist, mussten wir leider auch lernen, ab und zu mal nein zu sagen. Das fiel uns am Anfang unfassbar schwer. Zum einen will man den Kunden nicht vergraulen, auf der anderen Seite will man diese Aufträge ja auch grundsätzlich annehmen und tolle neue Projekte starten. Aber auch unser Tag hat nur 24 Stunden und wir mussten erkennen, dass nicht immer alles möglich ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn spontane Anfragen kommen. Durch unseren Hauptjob sind wir eben nicht so flexibel, wie vielleicht andere
Agenturen. Bisher war das kein Problem, zumal wir ja ein gutes Zeitmanagement gelernt haben. Anfangs haben wir trotzdem oft auch ganz kurzfristige Aufträge angenommen und viel Freizeit geopfert, bis wir festgestellt haben, dass uns das so nicht immer gut tut. Das erste Mal „nein“ war für uns beide eine ganz harte Nuss, aber erstaunlicherweise geht es! Bei allem Arbeitseifer und Spaß an der
Sache muss man auch lernen, dass nicht immer alles geht und dass man sich selbst auch nicht vergessen darf. Das größte Argument für uns war aber ein ganz einfaches: Unsere Qualität drohte darunter zu leiden und das ist für uns ein absolutes No-go! Da hat ja am Ende niemand was davon. Also: Seid lieber ehrlich zu euch und euren Kunden und sagt dann lieber auch mal ab. Unserer Erfahrung
nach wissen Kunden diese Offenheit sogar sehr zu schätzen und kommen beim nächsten Mal trotzdem wieder auf euch zu.
Schattenseiten – Die Buchhaltung
Ja, auch das Agenturleben ist nicht immer nur Zuckerschlecken. Wir machen fast alles gerne, was mit Grammar&Typo zu tun
hat. Bis auf eins und da führt leider kein Weg dran vorbei: Die Buchhaltung. Für uns der absolute Horror, weil wir das schlichtweg nicht gerne machen. Punkt. Das brauchen wir auch nicht schön reden. Und schon im Vorfeld war das mit unsere größte Sorge Kriegen wir das überhaupt hin? Vergessen wir was? Die erste Steuererklärung steht ja noch aus, aber bisher hat sich dieses vermeintliche Monster noch als recht handzahm erwiesen. Wir werden sehen, wie wir dazu nach der ersten Steuererklärung stehen.
Und die Moral von der Geschicht…
Agentur lohnt sich oder nicht? Doch, für uns auf jeden Fall! Wir genießen jeden Moment und jedes neue Projekt, jede Erfahrung und jede Weiterentwicklung. Natürlich muss man sich erst mal eingrooven, aber das ist uns ganz gut gelungen und wir sind echt gespannt, wie sich unser „Baby“ noch entwickeln wird. Auf die nächsten sechs Monate ;)